Manchmal frag ich mich ja echt. Irgendwie finde ich, dass
ich ein Pechvogel bin. Das heisst, ich weiss es eigentlich ganz gut. Ich bin
ein Pechvogel.
Aber manchmal bin ich auch ein Glückspilz, das meinen
zumindest andere. Manchmal mein ich das auch, das geb ich zu. – Ich frag mich
nur, wie schaff ich das nur immer wieder, so viel Pech auf einmal zu haben. Das
kanns doch gar nicht sein. Was mache ich bloss falsch? Dabei bin ich immer nett
und anständig und will für jeden nur das Beste.
Anbei zwei Beispiele anhand von meinen geliebten Fahrzeugen:
1. Meine Vespa (die Vorgeschichte von meinem Roller, lass
ich hier gleich mal weg, sonst verliert ihr den Durchblick): Ich kaufe meine
Vespa für einen guten Preis (Glück). – Ich verziere sie vor lauter GLÜCK mit
vielen weissen Punkten. – Ich liebe sie (Glück). – Nach einem Monat des puren
Glücks baue ich einen Unfall (Pech). – Deshalb bin ich meine ganzen Ersparnisse
los (Pech). – Ich habe Schmerzen (Pech.) – Weil meine Vespa abgeschleppt werden
muss schicke ich den Schlüssel meinem Mechaniker… Der Schlüssel geht auf der
Post verloren (Pech). – Es gibt keinen Zweitschlüssel (Pech). – Ich muss mich gedulden (nervend). – Der
Schlüssel wird gefunden (Glück… Naja). – Ich muss meine letzten Ersparnisse für
einen KOSTENVORANSCHLAG opfern, und meiner Vespa geht’s noch immer nicht besser
(Pech). – Meine Vespa wartet immer noch, bis ich sie endlich reparieren lassen
kann (Pech). – Vier Tage nach dem Unfall sitze ich das erste Mal auf ein
Motorrad, mein Freund fährt. Mir tut immer noch alles weh und ich habe Angst,
aber ich weiss, dass ich es hinter mich bringen muss, weil mich sonst keine
zehn Pferde jemals wieder auf so ein Ding bringen (Weder Glück noch Pech). –
Wir fahren in eine Kurve und ein Auto (das sicher nicht auf dieser
Strassenseite hätte fahren sollen) kommt uns entgegen, wir fliegen um (Pech).
2. Mein Fahrrad: Da mein Fahrrad langsam in die Jahre gekommen ist und ich es momentan noch mehr brauche (da nicht vorhandene Vespa), beschliesse ich Ende 2013, mir ein neues Fahrrad zu kaufen (Normal). – Ich freue mich sehr daran und fahre damit überallhin (Glück). – Nach drei Wochen schlendere ich mit meinem Freund zum Fahrradständer. Ich frage ihn: „Hä, siehst du mein Fahrrad?“ – Darauf er: „Hmm… Nein!“ – Mein Velo wurde mir ENTWENDET!!! (Pech). – Dann beginnt schon wieder der ganze Versicherungskram (nervend). – Besonders traurig, die Glocke, die meine Mama extra für mich bemalt hat, ist weg (Pech). – Genauso wie der Sattelüberzug, den sie mir geschenkt hat. (Pech). Zumindest bekomme ich einen grossen Teil zurückerstattet und kaufe mir das GENAU GLEICHE Fahrrad noch einmal (weder Glück noch Pech).
2.1 Mein Fahrrad in Aarau: Dieses Teil fährt jetzt also kaum
noch. Das heisst, doch es fährt. Aber das wars dann auch schon. Bremsen?
Fehlanzeige! Schalten? Geht nicht mehr! Licht? Fällt andauernd ab! (Pech) –
Trotzdem fahre ich noch ewig damit herum (Lebensgefährlich). – Wie ich das
schaffe, ist selbst mir ein Rätsel (Normal.) – Dann entdecke ich in einem
Brocki in Aarau ein Fahrrad (Glück). – Es kostet 60.– Franken, funktioniert
einwandfrei und besitzt sogar noch Extra wie Ständer und Gepäcksträger (Glück).
– So kaufe ich es mir also und erfreue mich eine Woche lang RIESIG über die
Funktionstüchtigkeit meines neuen (eigentlich alten) Bahnhofvelos (Glück). – Dann
ist Wochenende (Glück). – Als ich am Montag noch verschlafen am Bahnhof Aarau
ankomme… WO IST MEIN VELO??? (Pech)!
Ja ab und zu gewinne ich mal etwas, aber meistens mache ich
viel dafür. Ich habe auch ein zuhause eine gesunde Familie und ein Dach über
dem Kopf. Wir haben keinen Hunger und ich weiss, dass ich mich dafür wirklich
glücklich schätzen darf. Ich habe tolle Freunde und einen wunderbaren Freund.
Das alles ist mit einem unglaublichen Glück verbunden.
Und trotzdem bin immer ich es, die etwas ausschüttet
(Kaffee, Sosse, Öl), der etwas runterfällt (Essen, etwas Wertvolles, etwas was
nicht runterfallen dürfte), der etwas dann meistens noch ein zweites Mal aus der
Hand fällt, wenn ich es eigentlich aufheben möchte, die irgendwo reinlatscht
(Regal, Wand, Türe, Stuhl), die etwas mit einer Lieferfrist von drei bis fünf Tagen
bestellt und es nach sechs Tagen bekommt… und so weiter und so fort. Ich könnte
hier noch ewig weiterschreiben mir passieren dauernd solche Sachen. Oder wem
wurde innerhalb von zwei Monaten schon zwei Fahrräder geklaut?
Das Pechvögelchen, Lila Lina
P.s: Bei meinem richtigen Velo in Baden, wurde mir letzte
Woche nebenbei noch mein Sattelüberzug gemopst (Pech).
Piep, piep.