Samstag, 20. September 2014

Mädchen, Mädchen

Dass man sich in den zwei Jahren, zwischen 16 und 18, sehr entwickelt, kann ich nur bestätigen. Manchmal schnappe ich im allgemeinen Chaos jedoch Gesprächsfetzen von 16-jährigen Mädchen auf und kann nur den Kopf schütteln. -- Dann rufe ich mir in Erinnerung, dass ich eingestehen muss, dass wir damals dummerweise vielleicht ähnlich peinlich waren.


Komische Begegnung 1:
Es ist morgen früh und am Bahnhof, die allgemeine Hektik hat bereits Überhand gegriffen, jeder pressiert auf seinen Anschlusszug oder Bus oder einfach ins Büro oder die Schule. Eine gleichmässige Murmelruhe herrscht, bis:
Zwei Mädchen im Alter von etwa 15 Jahren aufeinander treffen und die eine lauthals schreit: «OH MEIN GOTT GIB KLÄPP mer hend beidii NIKE-SHOOOOOES!!!»

Zuerst schüttelte ich den Kopf, dann rief ich mir in Erinnerung, dass ich auch mal 15 war, aber dann schüttelte ich wieder den Kopf und ging schnell weiter, wir fanden auch banales suuuper, aber so naiv waren WIR sicher NICHT.

Komische Begegnung 2:
Ein Tag nach den Nike-Shoes, im Zug, und wieder geht es um zwei Mädchen, diesmal sind sie vielleicht 16/17. Sie befinden sich direkt neben mir und ich lese eigentlich.

Mädchen 1: «Weisch was, ich han voll di gueti Idee gha zum öpis selber mache…»
Ich (denke): «Wow, wie super, krativ isch immer guet, be grad gspannt, was denn di guet Idee isch.»
Mädchen 2: «Ja, welli?»
Ich (denke): «Ja, welli?»
Mädchen 1: «Weisch ich ha deeenkt, ich chauf mer es wiisses oder es schwarzes Tiischii und deeenn, mal ich mit Schtofffarb es Audi- oder es BMW-Zeiche druuf. -- Gseht sicher huere geil uus under minere Lederjagge.»
Ich (denke): «Nei dasch ned din ernst, tschüss, ich lise wiiter.»

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich vor ein paar Jahren mal, als ich auch noch jung und naiv war, die Handabdrücke von meinem Freund mit «Schtofffarb» auf (einer x-beliebigen Stelle natürlich und) meinem weissen Tiischii verewigt habe. Ja, uppsala. Aber immer noch kreativer als ein Audi. Oder BMW-Zeichen, nicht?

Komische Begegnung 3:
Letztens im Ausgang zog eine Gruppe kreischender (und somit nicht älter als 16 jähriger) Mädels neben uns einen ultimativen Auf und Ab-Spring, Hüpf, Schrei und Hüfteschüttelfreudentanz ab. Den Grund dazu, war schnell herausgefunden: Eines der Mädchen hat die Nummer von einem süssen Typen ergattert.

Wir, neunzehnjährig und reif, daneben verdrehten die Augen. Trotzdem musste ich Lächeln. -- Ich denke unser Tanz, dazumal, hätte den von diesen Mädchen masslos in den Schatten gestellt, ha!

Komische Begegnung 4:
Wieder einmal sassen zwei Mädchen im Zug im Abteil neben mir, ab dem Moment, in dem sie eingestiegen sind galt die gesamte Aufmerksamkeit des Wagons ihnen, sie waren so laut… und naja… vielleicht auch einfach so dumm?!?

Das erste was man von ihnen nämlich hörte war (TATSÄCHLICH): «Oh mein Gott, wo isch de Blick am Morgen, ich bruch en Blick am Morgen, ich muss informiert sii!»
Eigentlich hats mir schon von da abgelöscht. Das war wohl nicht ihr ernst. Blick am Morgen? Oder hab ich da etwas verpasst?
Aber nein, e war ihr voller ernst: «Ich bruch en Blick am Morgen, ich ha am morge dihei welle Zitig lese, aber es isch keini im Briefkaste gsii, ich be sicher hundertmal go luege!»
Ihre Freundin darauf: «Es gitt kein Blick am Morgen.»
Sie: «Doch sicher!»
«Nei!»
«Doch!»
«Nei!»
«Doch!»
«Nei!»
«Doch!»
Den Rest von ihrem wahrhaft tiefgründigen Gespräch über Boybands und ach so gute Schulnoten erspar ich euch! Und auch meine Meinung sowie der Vergleich zu unserem Gespräch, denn, als wir 15 waren, gabs noch nicht einmal den Blick am Abend.

19 Jahre alt und sehr froh darüber,
Lila Lina

Mittwoch, 10. September 2014

ENERGY AIR



Am Samstag waren Ninjelle und ich am Energy Air. Es war sowas von genial. Vor allem die Konfettibomben und Luftschlagen (Bild) haben gerockt.


Den ganzen Abend lang haben wir auf Pegasus hingefiebert und dann, zum Schluss, beim grossen Finale standen sie endlich auf der Bühne... und sind voll abgegangen, wie jedes Mal.

«If this was your last night on earth, what would you do?» -- Das war die grosse Frage des Abends, und wir haben uns Gedanken darüber gemacht:

Wahrscheinlich sind wir nicht die einzigen mit der grandiosen Idee: «Wir würden eine riesen Party schmeissen, alle die wir lieb haben einladen, Pegasus einheizen lassen und die Nacht in vollen Zügen geniessen.» -- Aber: wir haben dann doch noch ein paar Sonderwünsche, wenn es denn schon die letzte Nacht auf dieser Erde ist, kann sie ja ruhig auch etwas speziell sein. Deshalb bräuchten wir: Einen riesen Pool, in den man direkt von der Bühne reinspringen kann. Das heisst, auf der Bühne tanzen so lange man Lust hat und wenn man eine Erfrischung braucht einfach Anlauf holen und los gehts! Ob mit Kleider oder in Badehosen ist ja auch egal, wir müssen am nächsten Morgen schliesslich nicht mehr waschen.
Wenn überall Fotos hängen würden, dann könnte man sich gemeinsam erinnern und für die schöne Zeit dankbar sein. Eine Zuckerwattenmaschine wäre von Vorteil, genau so wie leckeres Essen, das überall herumsteht und Champagner, für eine Champagnerschlacht.
Was wiederum nicht fehlen darf ist dieser wunderbar, verzauberte und farbige Konfettiregen, unter dem man nebenbei super tanzen kann. Toll wären Heissluftballons in denen man Rundflüge macht. -- Das wäre unsere Idee für eine unvergessliche letzte Nacht auf Erden. Naja, es wären die Highlights. Natürlich würden uns noch viel mehr Details einfallen. Eine schöne Location wäre doch draussen, irgendwo in den Bergen, wo man der Sonne beim Untergehen zusehen könnte. :)

Eigentlich ist diese Frage von Pegasus eine hübsche Anregung zum Nachdenken. -- Was ist mir wichtig? Wie würde ich meine letzte Nacht auf Erden verbringen? Vielleicht kommt euch auch das eint oder andere in den Sinn...

Lila Lina

Montag, 8. September 2014

Toller Tipp

Hier ein wirklich ganz ganz toller Tipp: Ich als Polygrafin mag besondere Drucksachen natürlich sehr. So habe ich letztens diese tolle, amerikanische Website entdeckt:

Zur tollen Website >

Hier findet ihr aussergewöhnlich tolle und einzigartige Druckprodukte, ideal um sich oder seinen Lieben eine Freude zu machen und tausend Mal cooler als diese ewigen, viel zu vollbepackten Fotobücher von den gängigen Anbietern… ;)

Aus Zeitgründen habe ich mir nur zwei Produkte bestellt, wobei das gut so ist, denn ansonsten wäre ich wahrscheinlich bankrottgegangen… Apropos Preise: Da kann man sich überhaupt nicht beklagen!

Nach nur zwei Tagen hat sich meine Bestellung auf den Weg zu mir gemacht und nach fünf Tagen lag sie bereits in meinem Briefkasten. -- Liebevoll verpackt und mit süssem Dankeschön von der noch jungen Firma Printstagram.

Wichtige Anmerkung: Man kann seine Produkte auch mit Fotos gestalten, die NICHT von Instagram kommen. -- So wie ich das gemacht habe.



Ich hab mir «Mini Books» und die quadratischen Magnete geschnappt. Die Mini Books sind einfach bezaubernd, witzig und perfekt zum transportieren / immer dabei haben. Die Magnete sind sehr schön verarbeitet und wirken richtig edel. Bei den Büchern kann man seine 50 Fotos entweder per Zufall anordnen oder natürlich, individuell, so wie es einem gefällt. Von den 10 Magneten habe ich ein 5er-Set für meine Freundin Ninjelle gemacht und die restlichen mit hübschen Fotos, die ich selber gemacht habe. -- Perfekt als Dazu-Geschenk.

Was ich unbedingt noch brauche ist dieses absolut geniale Stickerbook -- wie cool ist das denn?!? So lässige quadratische visitenkartenähnliche Dinger wären auch nicht schlecht oder diese Fotostreifen oder, oder, oder… aber: Eis nachem andere wie z Paris!

Unbedingt unterstützen… und die Mitarbeiterfotos anschauen, die sind lustig...
Also, also... Liebe Grüsse, Lila Lina

Freitag, 5. September 2014

An Apache in Aarau

Letzte Woche hatten wir vom Crazy Layout Team das Vergnügen, einen echten Apachenhäuptling für einen Tag unter uns zu haben. Das war ein Tag:


Ganz so einfach war es nicht. Mein erstes Problem war ja, dass ich nicht gerade der Hirsch im Englisch bin (also ärgert euch nicht über Englischfehler jeglicher Art), und deshalb dachte ich, ich red dann wohl sowieso kein Wort mit ihm. Ausser vielleicht: «Hello, my name is Lina. / Yes / No / Goodbye!» -- Ja ganz genau so bescheiden wars dann doch nicht. Über was wir nicht alles mit diesem 70-jährigen diskutiert, philosophiert und gelacht haben, das hätte ich echt nicht gedacht.

Niemand von uns konnte gut Englisch (ausser natürlich Noemi, unserer halbjahres Kanadierin, die über den Mittag extra nach Aarau angereist ist, nur um die spezielle Bekanntschaft ebenfalls zu machen), aber gemeinsam haben wirs dann noch immer hingekriegt, Nod (dem Apache), ein fehlendes Wort zu erklären.
Beispielwort: Sonafe – Na, super, dass muss man ja schon Schweizern erklären, das ist nämlich das SOmmer NAchts FEst der Kanti. Und jetzt, auf Englisch?!? Hmm, «also… thats a Party with a lot of… was heisst Ständ uuf Englisch?», …Google fragen… «Booths!», …«Yes, with a lot of booths!» -- Wir waren alle total happy über unser Googleergebniss und Nod fragte ungläubig: «You go to a boothparty?!?», als hätten wir nicht alle Tassen im Schrank.

Dazu ist Nod Grafiker, natürlich der alten Schule, nicht so wie wir, Hobbykompüterler (wie er uns nennen würde), er kann noch RICHTIG gestalten. Deshalb war auch die erste Frage, die er jedem Polygrafen, den er kennenlernte stellte: «Can you draw?» -- In so gut wie jedem einzelnen Fall kam die Antwort: «Ähmm… No… Ned so richtig!»
Und dann ging die Beurteilung los: Wie wir denn das Caotinalogo fänden? «Jaja nicht schlecht…» -- Er fände es zwar in Ordnung, aber es vermittle ihm nicht das nötige und zwar: «Schoggi», wo er Recht hat hat er Recht.
Weiter gehts: Was wir denn vom Blick.ch layout hielten, und von dem der az-online? Wie wir die Schrift der NZZ beurteilen und ob uns das «Talk täglich»-Studio denn so gefällt? Wieso die Grundschrift in unseren Magazinen so klein ausfalle und für was (eben dieses Sonafe)-Plakat wäre?
Spannende Sache! -- Aber irgendwann tat mir die Zunge weh vom Englisch (dass ich ja gar nicht so richtig kann) reden.

Zumindest war er von unserer nigelnagelneuen Rollenoffsetdruckmaschine ziemlich begeistert und von der Art, wie die Druckplatten hergestellt werden. -- Mindestens da konnten wir mit unserer modernen Welt punkten.

Beim Zmittag gabs kein Fleisch im Resti und das war ein Problem (nicht nur für ihn). Und in jedem Resti, jeder Bar oder was auch sonst immer wurde gefragt ob das «Coci» denn «from the bottle or from the can» sei. Denn aus der Dose, wäre gar nicht gegangen! Und wenn es nicht «the original Coke» gewesen wäre, hätte er lieber ein Glas Hahnenwasser bestellt.

Was wirklich beeindruckend war, war seine Neigung zu hellseherischen Fähigkeiten. Es hat doch was und kommt nicht nur aus den Sagen. Nod hat einen Menschen innerhalb weniger Sekunden komplett durchschaut und gab mir teilweise Tipps und Ratschläge, die ich so was von gebrauchen konnte, mich aber verzweifelt fragte, WIESO, er wusste, dass er mir sie geben musste, weil wir überhaupt nicht über dieses Thema gesprochen haben oder so was in der Art.

Am Abend besuchten wir mit ihm das «Musig i de Altstadt» und er als eingefleischter Musiker fand das «ok». Ausserdem ist Ke$ha (er war mal ihr Bike-Guide) unsympatisch und ihm gefällt höchstens ein Lied von ihr ein bisschen und zwar: «Tik Tok».

Jetzt kommen wir zu den wichtigen Weisheiten, die wir an diesem Tag von ihm gelernt haben (also merkts euch):


1. You have to be open minded!
2. Feel the Mojo! (Egal wie, egal wo, einfach: Feel the Mojo!) -- Wobei zuerst musste er uns erklären was denn «Mojo» überhaupt ist (wir tranken gerade einen Kaffee im Mojo.)
3. Du kannst auch noch mit 70 ein Sandwich klauen und danach davon rennen.
4. Manchmal spielt das Leben so, wie es eben spielt. Das war nämlich so: Wir spazierten, bereits am späten Abend, an einer Buchhandlung vorbei und Nod fragte mich: «Is your book here?», er deutete auf das Schaufenster. Ich schüttelte den Kopf «No», und überlegte fieberhaft was denn jetzt «Weisst du mein Buch ist nicht einfach in jeder Buchhandlung und schon gar nicht im Schaufenster.» auf Englisch hiess. -- Aber dann entdeckten es die anderen, es lag tatsächlich in dieser Buchhandlung, IM SCHAUFENSTER, einfach soo!!! -- und zauberte mir ein grosses Lächeln auf die Lippen.

Jetzt bleibt nur noch eine Frage: War das Indianerzauberei? ;) Ob ja oder nein, you have to feel the mojo and be open minded!

I dem Sinn: Amen,
Lila Lina