Mittwoch, 28. Mai 2014

Die Zwiebelräuberin


Ich kann mich jetzt offiziell zu den Kleinkriminellen Räubern und Ganoven zählen. Dabei habe ich die Zwiebel ja noch nicht mal extra geklaut…


Am letzten Freitag sind Sandro und ich in unserer Mittagspause kurz zum Coop gelaufen und haben uns dort fürs Zmittag ausgerüstet.

Auf meiner Postiliste stand:
Eine Avocado
Crevetten
EINE ZWIEBEL
Tomaten
Sauce
Ein Brötchen (aus dem dann zwei wurden)

Diese einzelne Zwiebel mussten wir erst suchen, ich dachte schon, es gäbe nur Zwiebeln in Netzli und ich brauchte schliesslich bloss EINE Zwiebel. In meinen schlimmsten Vorstellungen sah ich mich schon,  in meinem nur noch halb so leckeren Avocado-Crevetten-Tomaten-Zwiebel-Salat OHNE Zwiebeln herumstochern.
Doch dann kam alles anders. Wir fanden einzelne Zwiebeln, die wir nur noch wägen mussten. Während ich verblüfft war, was mich dieses Zwibeli kostet (15 Rappen), war Sandro entgeistert, um wie viel ihn zwei Tomaten leichter machten (3.80 Franken).

Wir waren beide schon ziemlich beladen und fanden es doof, dass wir kein Körbli genommen haben. Ja was solls. Ich wusste einfach nicht, wo ich die Zwiebel denn jetzt hintun soll und so hab ich sie kurzerhand in meine hintere Hosentasche geschoppt.
Wohlbemerkt mit dem Gedanken: «Ich darf sie dann einfach nicht vergessen an der Kasse, das wärs noch!»

Ja ihr könnt dreimal Raten. Ich habs vergessen! -- Wir sind noch so lange in dem Coop herumgegeistert und haben allerlei Zutaten gesucht, da war die Zwiebel schon längst passé als wir an der Kasse ankamen.

Etwa drei Meter nach der Kasse, bemerkte ich etwas in meiner Hosentasche und zuerst dachte ich es sei mein Handy, weil ich mein Handy noch oft dort hinten verstaue. Doch dann ist mir in den Sinn gekommen, dass ich mein Handy doch extra im Büro hab liegen lassen... und dass dieses etwas rund ist.
Verblüfft stellte ich fest: «Sandro, ich habe eine Zwiebel geklaut!» -- Er sah mich skeptisch an. Dann drehte ich mich um und es war ja wohl kaum zu übersehen, wie ich sie (ausversehen) geklaut habe.
 Und so kam es, dass wir den ganzen Weg zurück einen Lachanfall hatten und es mittlerweile
auch wirklich ALLE wissen, zumal Sandro als erstes eine Rundmail rausgelassen hat.
Jetzt konnte ich genauso gut einen Blog darüber schreiben, ich hoffe ich werde nicht verhaftet!

Lila Langfinger Lina

Sonntag, 25. Mai 2014

Werden Jugendcliquen denn Erwachsen?

Das Leben und Freundschaften verändern sich, das ist mir sehr wohl bewusst. Trotzdem wage ich eine Prognose, wie wir (ich und meine Clique), denn sein könnten in ein paar Jahren. Vorausgesetzt natürlich, wir bleiben genau diese Konstellation aus Freunden und Pärchen, die wir jetzt sind. – Wobei, da mache ich mir keine allzu grossen Sorgen, ich habe ein gutes Gefühl. ;)


Wir sind sieben, also unser Kern besteht aus sieben Personen, manchmal sind wir auch acht oder neun und in seltenen Fällen sogar elf.

Damit ihr den Überblick nicht verliert, hier eine kurze Übersicht, über uns die «Tage wie diese-Crew» (Wenn sich jemand fragt, wieso wir so blöd heissen; irgendein Übername braucht ja jeder ((oder soll ich sagen, ich geh hängen, mit Kollegen?)) und wir heissen so, weil unser Gruppenchat so heisst und der heisst so, weil etwas vom ersten, was wir zusammen unternommen haben ein Besuch an der Fasnacht war und dort andauernd das «Tage wie diese-Lied» gespielt wurde und wir jedes Mal eine Heidenfreude daran hatten -- So einfach. ;))

Es gibt:
Simon, erster Initiant unserer Freundschaft, Bruder von Christian und Freund von Bigna (zurzeit Militärabwesend)
Bigna, zweite Initiantin unserer Freundschaft, und Freundin von Simon (zurzeit im LAP-Fieber)
Jonathan, auch Jonan oder Joni genannt, ist überall mit dabei und leidenschaftlicher Celicafahrer (zurzeit nicht so sehr im LAP-Stress wie Bigna)
Christian, allgemeiner Gruppenmechaniker, Bruder von Simon und Freund von Lina (zurzeit betupft, weil er sich ein Auto gekauft hat, und es NOCH NICHT FAHREN DARF!)
Armin, mal mehr, mal weniger mit dabei, wenn, dann als Unterhalter in der Tiersendungsbranche tätig (zurzeit eventuell im LAP-Stress, wir kriegen es irgendwie nicht so mit, ob ja oder nein)
Noemi, nett, klein, süss, mehr weiss ich leider auch nicht mehr, ich kann mich nicht mehr so gut erinnern (da zurzeit Austauschjahrabwesend)
Lina, Gruppenbloggerin und somit die ganze Privatsphärenausplapperin, Freundin von Christian (zurzeit gerade am schreiben dieses Blogs)

Also vernetzt sind wir alle miteinander, was vielleicht auch an der tollen Geschichte liegt, wie wir uns kennengelernt haben. (Mehr dazu hier, im Blick am Abend)

Nach bald einem Jahr leider immer noch das einzige Bild von uns allen...

Die eigentliche Prognose

Alles hat damit angefangen, dass wir nah dis nah aus der Lehre kamen/kommen und so weiter. Jeder schmiedet seine Zukunftspläne. Teilweise schmieden wir sie zusammen und teilweise nicht. Teilweise passen sie gut zusammen und teilweise nicht.
Und genau das ist das spannende, wer weiss wie alles kommt? Welche Träume gehen in Erfüllung und welche nicht? Oder kommt am Schluss doch alles ganz anders?

Simon und Joni wollen zusammen eine WG gründen und das liess Bigna und mich natürlich philosophieren. Zwei unserer Jungs alleine in einer Wohnung??? Die können doch noch nicht mal Spaghetti kochen. (Wobei, doch vielleicht knapp, aber ohne Salz schmecken sie einfach nicht.) Und was ist mit dem aufräumen? Erfahrungsgemäss nicht viel. Wäsche machen, Kochen (MC Donalds und Kebab gelten nicht), Putzen?

So sind wir also abgedriftet und in unseren Gedanken sahen wir schon die zwei Mikrowellen auf dem Herd stehen (braucht ja eh keiner) und den Kühlschrank voll mit Fertigmenüs.
Und so hab ich mich gefragt? Wie wird das wohl? Und, wie geht es weiter?
Ja also ich glaube erstmal, dass wenn wir irgendwo gemeinsam essen, das bei mir (und Christian) sein wird. Und ich glaube ebenfalls, dass das ziemlich oft sein wird. Praktisch für die Jungs und Bigna und Noemi werden sich ihnen einfach anschliessen.


Dafür wird Christian alle unsere Autos flicken, Simon alle holzigen Sachen unseres Haushaltes und Joni alle unsere elektronischen Dinge. Wir wären die perfekten Selbstversorger.
Es vergeht wahrscheinlich kein Tag ohne irgendeine Art von Gruppenereignis. Geld müssten wir so nebenbei auch noch verdienen, aber keine Angst, Wir haben den ultimativen Plan A. Wir wollen (wie jeder, in seinen kühnsten Träumen) ein eigenes kleines Unternehmen gründen. Jeder von unserer Gruppe hätte darin seine Aufgaben. Es geht perfekt auf und natürlich würden wir davon leben können und glücklich sein. Denn das wünscht sich ja sowieso jeder, glücklich zu sein.
Mehr zu unserem supergeheimen Plan kann ich aber nicht sagen, denn sonst wäre es nicht mehr so cool und so supergeheim.

Unserer Konstellation wegen wird schlussendlich wahrscheinlich jeder mit jedem einmal… zusammengewohnt haben. (Was habt ihr denn sonst gedacht?) -- Mehr freiwillig oder weniger, das ergibt sich dann einfach so.

Wenn Joni, Armin oder Noemi mal eine Partnerin oder einen Partner finden, dann muss diese Person natürlich erst den Fähigkeitstest bestehen. Das würde ja gar nicht gehen, jemand der nicht zu uns passt und nicht minder zu verrückt ist wie wir. – Ich könnte langsam anfangen diesen Test zu konstruieren…
Man fragt sich vielleicht auch, wer von uns wann Kinder kriegt. Am ehsten wäre das momentan wohl uns Pärchen zuzutrauen (also nicht momentan momentan, sondern irgendwann momentan so wenn wir dreissig sind etwa…) aber eben… am Schluss kommts sowieso anders. Vielleicht ist ja Joni dann der erste der kommt und verkündet, dass er Vater wird -- und wir sitzen alle gemeinsam am Tisch und machen grosse Augen. Jemand verschluckt sich, jemand beisst sich vor lauter Schreck auf die Zunge, und Noemi und ich spucken den Schluck Wein aus, den wir soeben noch runterschlucken wollten. Und dann taucht die allgemein berechtigte Frage auf: «Und wer ist genau die Mutter?»
«Ach, die kennt ihr nicht…»
«WIE BITTE???»

Heiraten werden wir wachrscheinlich alle am gleichen Tag, wenn überhaupt. Und das auch nur weil irgendeinem der Jungs nach irgendeinem Streit oder so, die brilliante Idee kommt, seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen.
Dann denken sich die anderen: «Stimmt, das ist eigentlich eine gute Idee!», oder: «Ja, das habe ich mir eigentlich auch schon lange überlegt.»  Und der Letzte im Bunde fragt dann seine Freundin halt auch noch, wegen dem Gruppendruck.

Und so werden wir uns verändern oder wir werden gleich bleiben. -- Wir wissen es nicht. Es wäre auch spannend zu hören, was die andern aus unserer Gruppe über dieses Thema denken. Oder die Leser, was habt ihr gedacht, das aus euch wird und was ist aus euch geworden? Seit ihr immer noch gute Freunde oder trefft ihr euch bloss alle paar Jahre mal im Supermarkt an der Kasse?

Lila Lina

Samstag, 10. Mai 2014

Das Grossraumbüro oder: Der Grossraumdschungel

Das mit dem Grossraumbüro (oder ist Grossraumdschungel vielleicht das bessere Wort?) ist so eine Sache. Es gibt, wie überall, Vor- und Nachteile. Aber es wäre ja nicht interessant, wenn alles i.o. und picobello wäre, nein, dann wärs langweilig. Und deshalb folgt hier also ein Erfahrungsbericht aus den Tiefen des Grossraumbüros…


Mir ist klar, dass wir, das Crazy Layout Team, für viele unserer Mitarbeiter ein «Grosser» Nachteil im Grossraumbüroleben sind. Ja. Denn nur aus unserer Ecke hört man ständig Gekicher, nur bei uns wird gesummt und gesungen und ab und zu (am Freitagnachmittag) Musik gehört. Ja, es wird auch nur bei uns miaut, aber das gebe ich zu, das ist wohl doch sehr sonderbar.

Uns bereitet es extrem viel Freude, denn wir sind die kreativen Köpfe und so macht Arbeit Spass, aber ja… wenn jemand ein wichtiges Telefonat führen sollte und wir in der Nähe sind… Nicht gerade passend.

Jetzt kommen wir aber zu unserer Interpretation des Grossraumbüro(über)lebens. Mal abgesehen von uns, dem Störfaktor. Es ist nämlich sehr spannend und es wird dir garantiert NIE Langweilig, denn:

* Während sich der Compi irgendwie updatet, so müssen wir nur unsere Ohren spitzen und dann werden wir automatisch auch upgedatet. Denn es gibt sehr viele Leute, die ihre Lautstärke nicht den Bedingungen anpassen können (ich bin da mit eingeschlossen). Vor allem in der Kaffepausezeit oder am Montagmorgen, sowie am Freitagnachmittag erfährt man immer die spannendsten Details.

Zum Beispiel hören wir immer um 10, 14 und 16 Uhr das Getratsche und Gekichere der Kaffeepausedamen bei uns um die Ecke. So durften wir beispielsweise von der lustigen Geschichte einer dieser Damen hören, die ihren Kuchen ohne Mixer backen musste.

Darum wissen wir auch, wenn es jemandem gut geht, und wenn es jemandem schlecht geht sowieso.

* Im Gorssraumbüro ist es vor allem während der Pollen- bzw. der Wintergrippephasen besonders unterhaltsam. So kommt es, dass wir in dieser Zeit täglich mehrere Male vom «Hust-Hust hier, Hust-Hust da, Hust-Hust dort hinten in der Ecke…» oder dem «Hatschii, Hatschii, Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit, Danke» - Konzert unterhalten werden. Positiver Nebeneffekt: Man weiss immer, wer kränkelt und wem man demnach keine Arbeitsumarmung schenke, während dieser Zeit.

* Wir hören das tägliche Ganggeflüster, immer topaktuell und manchmal hätten wirs eigentlich gar nicht wissen wollen… :)

* Praktisch: Man bekommt mit wenn jemand Geburtstag hat und man eigentlich hätte dran denken sollen, es aber nicht hat.

Das läuft dann etwa so ab: Man arbeitet, arbeitet, arbeitet… Dann nähert sich eine beliebige Person  (die es nicht vergessen hat) dem (noch nicht geouteten) Geburtstagskind, man denkt sich nicht mehr dabei und arbeitet, arbeitet, arbeitet…
Die wissende Person bleibt beim inkognito Geburtstagskind stehen und sagt: «HAPPY BIRTHDAY!!!»
In dem Moment fällt es einem ein, die Augen öffnen sich sperrangelweit… wenn weitere Personen im Raum sind, geht es ihnen gleich.
Man denkt sich: «Oh, scheisse, das hab ich jetzt wohl vergessen, ich wollte doch dran denken. Mann! – Was mache ich jetzt, ich brauche einen NOTFALLPLAN, denn ich habe mich heute schon nichtsahnend mit dem Geburtstagskind unterhalten… dumm!»
Gelegentlich schreibt man seinem Tischnachbarn eine Mail mit folgendem Inhalt: «Hat die heute wirklich Geburtstag? Hast du dran gedacht?» -- Drei Sekunden später folgt die Antwort: «Upps. Nein!» -- «Was machen wir jetzt?»
Und dann gibt es nur noch eins: Ehrlich sein. Sofort aufstehen, zum Geburrikind eilen, ihm die Hand entgegen strecken (oder es Umarmen, je nach der geschäftlichen Beziehung und dem Gesundheitsstatus), seinen Namen laut lachend rufen und sagen: «Du hast heute Geburtstag?!? Das hab ich ja total vergessen. Ich wünsche dir ALLES, ALLES Gute!»

Das sind ein paar Punkte, die unser Arbeitsleben so beschreiben. Gibt’s noch mehr? Wo arbeitet sichs wohl besser? Im Dschungel oder im Mauseloch? -- Auf jeden Fall; würden wir im Mauseloch arbeiten, wären uns diese Lacher und Insider bis heute erspart geblieben.

Die Nummer 1:
Es ist still, abgesehen vom monotonen Gemurmel aus der Ferne und dem rhythmischen Tastaturgeklickere… Dann erhebt sich ein Gespräch aus der Menge und das einzige, was das ganze Büro mithört ist: «Weisst du was, du bist eine richtige Zicke, Claudio.» -- «NEIN! DU bist eine ZICKE!»
Kurze Unterbrechung sämtlicher Geräusche, Einatmen, Ausatmen, da gibt’s nur eins: Weiterarbeiten und einfach vor sich hin Schmunzeln.

Die Nummer 2:
Im Grossraumbüro übernimmt man automatisch andere/neue Wörter, Aussagen und Aussprechmöglichkeiten. So haben wir zum Beispiel gelernt dass, wenn man etwas wirklich mega ober super guuut findet, zwanzigmal nacheinander «Coolio!», sagen muss. -- Und wenn das Gegenteil der Fall sein sollte, dann gibt’s nur eins; Man ruft laut und deutlich (auch mindestens zwanzigmal nacheinander) «Oje mine! Oje mine!»
So kommt die Botschaft auch garantiert an.

Die Nummer 3:
«Du hast gesagt, zwei Seiten!»
«Nein, hab nicht!»
«Du hast sogar gesagt, zweieinhalb Seiten!»
«Nein, hab ich nicht!»
Nein hab ich nicht. -- War von da an, unsere Ausrede für alles.

In dem Sinne, «Nein hab ich nicht!!! Hatschiii!», «Gesundheit!», «Danke.» :)
Lila Lina